OpenAI verklagt wegen ChatGPT

OpenAI verklagt wegen ChatGPT

OpenAI ist ein Technologieunternehmen, das sich auf künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen spezialisiert hat. Eines ihrer bekanntesten Produkte ist ChatGPT, ein Chatbot-Modell, das auf Generative Pre-trained Transformer-Technologie (GPT) basiert. Obwohl ChatGPT in vielen Anwendungsbereichen erfolgreich eingesetzt wird, hat es auch für einige Kontroversen gesorgt, da es dazu neigt, falsche oder irreführende Informationen zu generieren. Dieses Phänomen wird als “Halluzination” bezeichnet.

Der Fall Mark Walters

Ein Radiomoderator aus Georgia namens Mark Walters hat OpenAI verklagt, weil ChatGPT angeblich fälschlicherweise behauptet hat, er habe Gelder von der Second Amendment Foundation (SAF) veruntreut. Diese falsche Information wurde von ChatGPT generiert, als ein Journalist das Modell nach einer Zusammenfassung des Rechtsstreits Second Amendment Foundation v. Robert Ferguson fragte. In Wirklichkeit hatte Walters jedoch nichts mit diesem Fall zu tun und war in keiner Weise mit der SAF verbunden. Walters hat nun eine Verleumdungsklage gegen OpenAI eingereicht, in der er behauptet, dass ChatGPT seinen Ruf geschädigt habe.

KI-Halluzinationen

KI-Halluzinationen treten auf, wenn KI-Modelle wie ChatGPT und Google Bard Informationen erfinden und sie als Fakten präsentieren. Diese Problem tritt bei vielen KI-Modellen auf und hat weitreichende Folgen für die Zuverlässigkeit und den Nutzen dieser Technologien. Laut Sam Altman, Gründer und CEO von OpenAI, wird es etwa ein Jahr dauern, das Modell zu perfektionieren, um das Problem der Halluzinationen zu minimieren.

Rechtliche Hintergründe

Die Klage von Mark Walters könnte ein Präzedenzfall für zukünftige Verleumdungsklagen gegen KI-Unternehmen sein. Rechtsexperten zufolge könnten solche Klagen Erfolg haben, wenn sie nachweisen können, dass die KI-Modelle für falsche Aussagen verantwortlich sind und diese Aussagen einen messbaren Schaden verursacht haben. In Walters’ Fall müsste er jedoch nachweisen, dass OpenAI vorsätzlich oder fahrlässig gehandelt hat, indem es falsche Informationen über ihn verbreitet hat.

Mögliche Folgen für OpenAI

Obwohl der Ausgang der Klage von Mark Walters gegen OpenAI ungewiss ist, könnte sie dennoch weitreichende Folgen für das Unternehmen und die KI-Branche insgesamt haben. Falls die Klage erfolgreich ist, könnten weitere Verleumdungsklagen gegen KI-Entwickler folgen, was zu einer strengeren Regulierung und höheren Haftungsrisiken für Unternehmen in diesem Bereich führen könnte. Dies könnte wiederum Innovationen in der KI-Branche bremsen und die Einführung neuer Technologien erschweren.

Andere Fälle von AI-Fehlern

Der Fall von Mark Walters ist nicht der einzige, bei dem ChatGPT falsche Informationen über eine Person verbreitet hat. Kürzlich drohte der Bürgermeister von Hepburn Shire in Australien, Brian Hood, OpenAI wegen Verleumdung zu verklagen, nachdem das KI-Modell ihn fälschlicherweise als verurteilten Verbrecher bezeichnet hatte. In einem anderen Fall beschuldigte ChatGPT den Rechtsprofessor Jonathan Turley und mehrere andere Professoren fälschlicherweise der sexuellen Belästigung und erfand sogar eine gefälschte Washington Post-Geschichte, um die Behauptungen zu unterstützen.

OpenAIs Reaktion

OpenAI hat die Probleme mit ChatGPT und dessen Halluzinationen anerkannt und arbeitet daran, diese zu beheben. Das Unternehmen hat kürzlich einen Blogbeitrag veröffentlicht, in dem es ankündigte, an neuen Modellen zu arbeiten, die die Anzahl der Fehlinformationen reduzieren sollen. Trotz dieser Bemühungen bleibt jedoch unklar, ob und wann OpenAI in der Lage sein wird, die Probleme mit ChatGPT vollständig zu lösen.

Ausblick auf zukünftige KI-Rechtsstreitigkeiten

Der Fall von Mark Walters könnte der erste von vielen ähnlichen Klagen sein, die sich gegen KI-Unternehmen richten. Rechtsexperten zufolge könnten künftige Klagen erfolgreich sein, wenn sie nachweisen können, dass die KI-Modelle falsche Informationen verbreitet haben und diese Informationen zu messbaren Schäden geführt haben. Dies könnte zu einer strengeren Regulierung der KI-Industrie und erhöhten Haftungsrisiken für Unternehmen führen.

Die Rolle von KI im Rechtssystem

Trotz der potenziellen rechtlichen Probleme, die KI-Modelle wie ChatGPT verursachen können, spielen sie auch eine wichtige Rolle im Rechtssystem. KI-Technologien werden zunehmend eingesetzt, um Anwälten und Richtern bei der Analyse von Rechtsfällen und der Erstellung von Rechtsdokumenten zu helfen. In einigen Fällen haben Anwälte sogar KI-generierte Dokumente in Gerichtsverfahren eingereicht, obwohl dies zu Kontroversen und möglichen Sanktionen geführt hat.

Fazit

Der Fall von Mark Walters gegen OpenAI zeigt die potenziellen rechtlichen Risiken, denen KI-Unternehmen ausgesetzt sind, und unterstreicht die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überprüfung und Verbesserung von KI-Modellen wie ChatGPT. Während KI-Technologien das Potenzial haben, das Rechtssystem zu revolutionieren und Anwälten und Richtern wertvolle Unterstützung zu bieten, müssen die Entwickler dieser Technologien auch sicherstellen, dass sie verantwortungsbewusst eingesetzt werden und die Privatsphäre und den Ruf von Personen schützen.

FAQs

  1. Frage: Wie funktioniert die GPT-Technologie genau?
    • Antwort: GPT oder Generative Pre-trained Transformer ist eine Art neuronales Netzwerk, das auf maschinellem Lernen basiert. Sie nutzt eine Technik namens “Transformers” und “Masked Language Modeling“, um Muster in den Daten zu erkennen und zu lernen, Text basierend auf diesem Kontext zu generieren. Dabei lernt das Modell, die nächste Wortsequenz in einem Satz zu “vorhersagen”, wodurch es komplexe und kohärente Antworten generieren kann.
  2. Frage: Wie kann OpenAI die Halluzinationen von ChatGPT reduzieren?
    • Antwort: OpenAI arbeitet daran, die Halluzinationen zu reduzieren, indem sie die Modelle weiter trainieren und verbessern. Dies könnte beinhalten, den Modellen beizubringen, zwischen bestätigten Fakten und unbestätigten Informationen zu unterscheiden, oder die Benutzer dazu zu ermutigen, die Antworten des Modells zu hinterfragen und zu überprüfen.
  3. Frage: Welche Rolle spielt der menschliche Aufsicht bei der Ausbildung von ChatGPT?
    • Antwort: Menschliche Aufsicht spielt eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung von KI-Modellen wie ChatGPT. Menschen liefern nicht nur die initialen Datensätze, mit denen das Modell trainiert wird, sondern überwachen auch das Training, um sicherzustellen, dass das Modell die gewünschten Ergebnisse liefert. Darüber hinaus können menschliche Aufsichtspersonen auch dazu beitragen, das Modell zu “korrigieren”, wenn es beginnt, falsche oder unerwünschte Inhalte zu generieren.
  4. Frage: Welche Verantwortung tragen die Benutzer von KI-Modellen wie ChatGPT?
    • Antwort: Die Benutzer von KI-Modellen wie ChatGPT tragen eine gewisse Verantwortung für die Art und Weise, wie sie diese Technologien nutzen. Sie sollten erkennen, dass KI-Modelle nicht perfekt sind und Fehler machen können. Daher ist es wichtig, die von den Modellen generierten Informationen zu überprüfen und zu validieren, bevor sie weitergegeben oder als Fakten behandelt werden.
  5. Frage: Welche Auswirkungen könnten Klagen wie die von Mark Walters auf die Weiterentwicklung von KI-Technologien haben?
    • Antwort: Klagen wie die von Mark Walters könnten weitreichende Auswirkungen auf die Weiterentwicklung von KI-Technologien haben. Sie könnten zu strengeren Regulierungen führen und die Haftung von KI-Entwicklern erhöhen. Dies könnte wiederum die Innovation in der KI-Branche bremsen und es schwieriger machen, neue KI-Technologien zu entwickeln und einzuführen.

Mit freundlichen Grüßen
J.O. Schneppat

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