ChatGPT & Regulierung von KI

ChatGPT & Regulierung von KI

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, insbesondere im Bereich der Textgenerierung. Ein Beispiel dafür ist ChatGPT, ein KI-Modell von OpenAI, das menschenähnliche Texte verfassen kann und in vielen Anwendungsbereichen eingesetzt wird. Doch mit diesen Fortschritten gehen auch Risiken einher, wie die Verbreitung von Falschinformationen. In diesem Artikel befassen wir uns mit der Frage, wie eine effektive Regulierung von KI wie ChatGPT und anderen KI-Systemen aussehen könnte und welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind.

Der Standpunkt von OpenAI-Chef Sam Altman

Bei einer Anhörung im US-Senat äußerte Sam Altman, der CEO von OpenAI, seine Besorgnis über die mögliche Verbreitung von Falschinformationen durch KI-Modelle wie ChatGPT. Er plädierte für eine strikte Regulierung dieser Technologie und schlug die Gründung einer neuen Regierungsbehörde vor, die für die Überwachung und Kontrolle von KI-Systemen zuständig sein soll.

Eine neue Regierungsbehörde zur Prüfung von KI-Modellen

Altman schlug vor, eine neue Regierungsbehörde ins Leben zu rufen, die KI-Modelle auf den Prüfstand stellen kann. Für künstliche Intelligenz sollten eine Reihe von Sicherheitstests vorgesehen werden, etwa ob sie sich eigenständig weiterverbreiten könnten. Unternehmen, die nicht vorgeschriebene Standards einhalten, sollte die Lizenz entzogen werden. Die KI-Systeme sollen auch von unabhängigen Experten geprüft werden können.

Die Zukunft der KI und Arbeitsplätze

Obwohl Altman zugab, dass die KI-Technologie in Zukunft einige Jobs durch Automatisierung abschaffen könnte, betonte er auch das Potenzial der KI, „viel bessere Arbeitsplätze” zu schaffen. Während der Anhörung im Senats-Unterausschuss schloss er zudem nicht aus, dass Programme von OpenAI in Zukunft auch mit Werbung statt im Abo verfügbar sein könnten.

Die Debatte über eine Regulierung von KI in Europa

In Europa steht die Regulierung von KI ebenfalls auf der politischen Agenda. Die EU-Verhandlungen zur KI-Verordnung (AI Act) sind im Gange, mit dem Ziel, KI in allen Lebensbereichen zu regulieren. Dieser Prozess wird weltweit genau beobachtet, da das Gesetz über die EU hinaus Wirkung zeigen wird.

Deutsche Regierung und KI-Regulierung

Während die deutsche Regierung im Koalitionsvertrag den Schutz von Grundrechten verspricht, gibt es Bedenken, dass sie tatsächlich daran arbeitet, die Wirksamkeit der KI-Verordnung aufzuweichen. Kritiker werfen der Regierung vor, die Interessen großer Tech-Konzerne über die der Menschen zu stellen, die Grundrechte verteidigen.

Die realen Gefahren von KI

Abseits von Science-Fiction-Szenarien gibt es bereits heute reale Gefahren und Schäden, die durch KI-Systeme wie ChatGPT entstehen können. Dazu zählen die Reproduktion von Vorurteilen, die Verstärkung von Ausbeutung und Überwachung am Arbeitsplatz, die Bedrohung der Privatsphäre und der enorme Energieverbrauch. Ohne wirksame Regulierung werden diese Grundrechtsverletzungen voraussichtlich nicht abnehmen.

Regulierung und Lobbyorganisationen

Das “Future of Life Institute“, eine Brüsseler Lobbyorganisation, veröffentlichte einen offenen Brief, der vor einer Superintelligenz warnt, die sich von Menschen nicht mehr kontrollieren lässt. Unter den Unterzeichnern finden sich prominente Tech-Unternehmer wie Elon Musk und Apple-Mitgründer Steve Wozniak. Der Brief fordert eine sechsmonatige Pause bei der Entwicklung großer KI-Modelle, um die Gefahren einzudämmen.

Kritik am offenen Brief

Kritiker wie Matthias Spielkamp, Geschäftsführer von AlgorithmWatch, sehen in dem offenen Brief ein Ablenkungsmanöver. Viele der Unterzeichner verdienen mit KI-Anwendungen ihr Geld oder planen, in diesen Bereich zu investieren. Indem sich die Öffentlichkeit auf spekulative Weltuntergangsszenarien konzentriert, wird von den realen Gefahren der KI abgelenkt.

Schlussfolgerung

Die Debatte um die Regulierung von KI wie ChatGPT ist komplex und von verschiedenen Interessen geprägt. Es ist entscheidend, dass die politischen Entscheidungsträger sowohl die Chancen als auch die Risiken dieser Technologie abwägen und eine wirksame Regulierung erarbeiten, die den Schutz der Grundrechte und die Sicherheit der Menschen gewährleistet.

Mit freundlichen Grüßen
J.O. Schneppat

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